Follett, Ken - Die Tore der Welt by Unknown

Follett, Ken - Die Tore der Welt by Unknown

Autor:Unknown
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Ken - Die Tore der Welt, Follett
veröffentlicht: 2011-11-13T22:53:47+00:00


Sie standen am Fuße der Treppe, die hinauf zum Schlafsaal der Mönche führte. Mairs Schrei hätte die Brüder eigentlich wecken müssen, doch keiner ließ sich blicken. »Sag den Mönchen, was geschehen ist!«, rief Caris ihr zu. »Los, lauf schon!« Mair eilte die Stufen hinauf.

Caris hörte ein Knarren und vermutete, dass die Tür der Bibliothek sich öffnete. Sie lauschte nach Schritten auf den Steinplatten der Kreuzgänge, doch Gilbert musste ein erfahrener Einbrecher sein, denn er bewegte sich geräuschlos. Caris hielt den Atem an und horchte. In diesem Moment brach im Obergeschoss Tumult aus.

Der Dieb schien zu wissen, dass ihm zur Flucht nur noch wenige Augenblicke blieben, denn er rannte los wie von Furien gehetzt.

Caris hörte seine schnel en Schritte näher kommen.

Das kostbare Kirchengerät der Kathedrale war ihr nicht allzu wichtig, war sie doch der Ansicht, dass das Gold und die Juwelen den Bischof und den Prior mehr erfreuten als Gott. Gilbert jedoch war ihr zuwider, und der Gedanke, dass der Halunke reich wurde, indem er die Priorei bestahl, erfül te sie mit Wut. Sie trat aus der Wandnische hervor, um sich dem Dieb in den Weg zu stel en.

Sie konnte kaum etwas sehen; die Schritte jedoch, die sich ihr rasch näherten, waren nicht zu überhören. Caris streckte die Arme vor, um sich zu schützen, und Gilbert rannte mit vol er Wucht in sie hinein. Gedankenschnel grub Caris die Finger in die Kleidung des Mannes, ehe beide zu Boden stürzten. Es klirrte und schepperte, als der Sack mit den Kruzifixen und Abendmahlskelchen aufs Pflaster knallte.

Der Aufprall nahm Caris die Luft. Sie ließ Gilberts Kleider los, griff dorthin, wo sie sein Gesicht vermutete, und zog kräftig die Fingernägel darüber. Gilbert brül te vor Schmerz auf, und Caris spürte sein warmes Blut an den Händen.

Doch er war kräftiger als sie. Er rang mit ihr und warf sich auf sie.

Vom Kopf der Mönchstreppe schien Licht, und plötzlich konnte sie Gilbert sehen – und er sie. Über ihr kniend, schlug er Caris ins Gesicht, erst mit der rechten Faust, dann mit der linken und wieder mit der rechten. Caris schrie.



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